Eintauchen in die Meeresbiologie auf Giglio

Nach einer langen Carfahrt und einer unbequemen Wartezeit im Hafen von Porto St. Stefano (südliche Toskana) konnten wir - vom Sonnenaufgang begleitet - mit der Fähre auf die Insel Giglio übersetzen. Der Anblick der havarierten Costa Concordia vor der Insel hat dann auch die letzten geweckt: Sie liegt direkt neben der Hafeneinfahrt!

Auf Giglio angekommen konnten wir in Gruppen kleine Appartements beziehen und unser Abenteuer begann...
Jeden Tag verbrachten wir einen halben Tag Intensivkurs am Institut für Meeresbiologie in der Ortschaft Campese. Die Kursräume waren sehr gut ausgerüstet mit Binokularen und Bestimmungsliteratur. Jeden Tag lernten wir einen anderen marinen Lebensraum und seine Bewohner kennen, konnten viele Organismen live beobachten und bestimmen und lernten dabei viel über ihre Lebensweise. Die jeweils andere Tageshälfte verbrachten wir dann am Meer, gingen schnorcheln und schwimmen und konnten das im Kurs Gelernte in echt bewundern, aber auch viel Neues entdecken. So untersuchten wir das Vorkommen verschiedener Algen (einige legten sogar ein Algenherbar an) und bestimmten verschiedene Fischarten des Mittelmeers. Am Mittwochabend wagten einige Mutige der Gruppe, mit Neoprenanzug und Taschenlampe bewaffnet, einen Nachtschnorchelgang: massenweise Tintenfische, Leuchtplankton und eine gruselige Marienstatue wurden dabei entdeckt.

In den letzten zwei Tagen wurde das Wetter schlechter und das sonst immer ruhige Meer wurde ziemlich ungestüm. Der Schnuppertauchgang wurde abgesagt, aber wir liessen uns die gute Laune nicht verderben, nutzten die Zeit, um eine Erkundungstour auf das nahegelegene Castello und eine botanische Exkursion entlang der Bucht und in die Macchia zu machen. Abends kochten wir in kleinen Gruppen und lernten die Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Kursgruppen des Schwerpunktfachs Biologie&Chemie besser kennen.

Nach einer spannenden Woche am und im Meer verabschiedeten wir uns wehmütig von der schönen Insel, auf der wir wundervolle Erfahrungen gesammelt haben.