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›Chatroom‹: Theaterprojekt 2014/2015

Laura hört gerne zu, Eva hat Stress mit ihrer Mutter und fühlt sich wie Emily auch von Britney Spears verraten, William will ein Zeichen setzen, Jack war mal Ministrant und Jim weiß nicht, wie weiter.
 – ›Chatroom‹ erzählt von sechs Jugendlichen, die sich virtuell begegnen und miteinander wesentliche Aspekte ihres Lebens verhandeln, die aneinandergeraten und sich ineinander verhaken.

Wie in ›Frühlings Erwachen!‹ (2013) und ›Happiness Is A Warm Gun‹ (2014) bewegt sich der Stoff nah an der Erfahrungswelt unserer Schülerinnen und Schüler. Und doch ist vieles ganz anders. Wie jedes Jahr versuchen wir uns auch diesmal in einer neuen Form und ich möchte vorausschicken, dass sie von den Spielenden einiges abverlangt, was auch für professionelle Schauspieler kein Kinderspiel ist.

Die Theaterwoche Ende Januar ist lange her. Nach fünf Wochen Pause haben wir uns in ca. 30 Stunden an den letzten beiden Wochenenden reif für die Premiere geprobt. Dabei musste beispielsweise der Abgang eines Schülers verkraftet werden, weil er im Februar die Schule gewechselt hat. Aber auch sonst waren noch viele andere Fragen offen, schließlich stehen die 17 Schülerinnen und Schüler 75 Minuten nonstop auf der Bühne, eine dramaturgische und organisatorische Herausforderung an alle Beteiligten.

Wir alle freuen uns auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher an den fünf Abenden.

Zum Thema des Stücks hier noch eine gedankliche Einführung:

Smartphones und WhatsApp gehören zum Alltag fast jedes jungen Menschen. Und wer öfters mal chattet, weiß, dass die virtuelle Kommunikation einer anderen Dynamik folgt, als es sonst Gespräche tun. Wenn das Gegenüber keins ist, weil es weder Gesicht noch Körper noch Stimme hat, sondern sich lediglich in Form von Buchstaben auf dem Bildschirm manifestiert, fallen rascher gewisse Schranken und Hemmschwellen, bieten sich Freiheiten an, öffnen sich Räume, in die man sich sonst nicht wagt. Man kommt sich leichter näher, wird schneller offensiv oder grob oder bricht ab, es ist eine vermeintliche Nähe bei gleichzeitiger Unverbindlichkeit. Das gilt umso mehr, wenn man einander ausschließlich virtuell kennt und wenn es ein Gruppenchat ist. Das Netz als menschlicher Zoo ist ein Thema, das uns beschäftigt, das uns auch nachdenklich macht oder besorgt – Begriffe wie Cybermobbing, Shitstorms oder Meinungspornographie machen die Runde und prägen den gesellschaftlichen Diskurs zu dieser Thematik.

Zum Autor: Enda Walsh ist 1967 in Dublin geboren, er wurde 1996 mit ›Disco Pigs‹ bekannt, ›Chatroom‹ wurde 2005 in London uraufgeführt.

 
Kantonsschule Wettingen
Klosterstrasse 11
5430 Wettingen
T +41 56 437 24 00
kanti-wettingen@ag.ch
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